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Medikamentenfälschungen in Afrika dpa. Fast die Hälfte der in manchen Teilen Afrikas angebotenen Arzneimittel sind nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsbehörde (WHO) Fälschungen. In Südamerika sowie in Russland und anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion liegt die Rate bei bis zu 40 Prozent. In den Industrieländern Europas dagegen machen gefälschte Medikamente den Erkenntnissen zufolge ein Prozent oder weniger aus. Mehr und mehr jedoch werden die Fälschungen dort durch illegale Internetangebote vertrieben. Dieser Produktpiraterie hat eine internationale Anti-Fälschungs-Arbeitsgruppe der WHO (IMPACT) den Kampf angesagt, die sich auf dem Petersberg bei Bonn konstituierte. Die IMPACT-Experten erörterten bei ihrer Konferenz am Mittwoch und Donnerstag Massnahmen, die zur Eindämmung und letztendlich Beendigung des Handels mit gefälschten Medikamenten führen sollen. Die von fünf Arbeitsgruppen vorgelegten Ergebnisse sollen der WHO zufolge so schnell wie möglich umgesetzt werden. Dazu gehören strengere Gesetze, die kontrollierte Abgabe von Arzneimitteln, die Kontrolle der Medikamentenlager sowie eine gezielte Information der Öffentlichkeit über die Gefahren dieser Mittel. In den Handel mit gefälschten Medikamenten ist nach den WHO-Erkenntnissen auch das organisierte Verbrechen verwickelt. Abgesehen vom Internethandel über zweifelhafte Quellen treten Arzneimittelfälschungen in Deutschland relativ selten auf. Im Arzneimittelgesetz sind zur Bekämpfung dieser Form des kriminellen Handelns spezielle Vorschriften verankert. Wer in Deutschland Arzneimittelfälschungen in Verkehr bringt, begeht eine Straftat, die mit bis zu drei Jahren und in besonders schweren Fällen mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft wird.
Donnerstag, 11. März 2010 |